Trockenbauwand – Aufbauanleitung

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#Heimwerken #Trockenbau #Renovieren

Es gibt Bauprojekte, an die  Sie sich als Heimwerker problemlos selbst herantrauen können. Die Planung und der Aufbau einer Trockenbauwand gehören dazu. Sie ermöglicht Ihnen, sauber, schnell und preiswert Räume neu zu gestalten, ohne gleich an einen teuren Handwerkereinsatz oder gar Umzug denken zu müssen.

Ein Trockenbauprojekt eröffnet viele Möglichkeiten: Sie planen, den Wohnbereich für ein Home-Office abzutrennen, sie wollen aus einem großen Raum zwei Kinderzimmer für den Nachwuchs machen oder das große Bad mit einer separaten Dusche ausrüsten? Egal, welches Vorhaben – das Grundprinzip beim Trockenbau ist stets dasselbe: Ein Ständerwerk wird mit geeigneten Gipsplatten beplankt und bringt Sie ohne großen Aufwand schnell ans Ziel. Lärm- und Schmutzbelästigungen für die Mitbewohner sind zudem eher zu vernachlässigen.

Wichtig:

Als Eigentümer entscheiden Sie alleine über sämtliche Bau- und Renovierungsmaßnahmen. Dabei kommen Sie ohne ärgerliche bürokratische Hürden wie Bauanträge aus, denn Trockenbauwände sind baurechtlich genehmigungsfrei.

Als Mieter empfiehlt es sich, den Eigentümer über die Pläne einer Maßnahme wir die Erstellung einer Trockenbauwand zu informieren und die Erlaubnis einzuholen. Der Vermieter wird sich Ihrer Planung kaum in den Weg stellen. Denn bei Auszug lassen sich das Ständerwerk sowie die verwendeten Gipsplatten jederzeit entfernen.

Schritt für Schritt zum Erfolg

In unserer Schritt für Schritt Bauanleitung führen wir Sie innerhalb von 7 Schritten schnell zum Erfolg.

Info:

Schwierigkeitsgrad: Leicht

Dauer des Projekts: bis zu drei Tagen

Helfer: ein Helfer

Schritt 1: Material und Werkzeugcheck

Prüfen Sie zunächst Ihren Werkzeugbestand. Sie werden sehen, die meisten Werkzeuge besitzen Sie bereits: Akkuschrauber, Bohrmaschine, Stichsäge, Blechschere, Wasserwaage, Cutter- oder Teppichmesser, Lineal, Maßband, Spachtel (etwas breiter), Schleifpapier, Pinsel.

Jetzt betrachten wir Ihren Materialbedarf. Auch das ist schnell gemacht, denn im Wesentlichen besteht er aus speziellen Profilen für das Ständerwerk, eventuelle Türen und Gipskartonplatten für die Beplankung des Ständerwerks.

Zur Errichtung der Trockenbauwand verwenden Sie am besten verzinkte UW-Profile als Rahmen für Grundlinie und Decke. Nehmen Sie verzinkte CW-Profile für die Montage an den Wänden. Zur vertikalen Montage vom Boden zur Decke nehmen Sie ebenfalls CW-Profile. Haben Sie sich für eine Tür in der Trockenbauwand entschieden, verwenden Sie ein spezielles Türsturzprofil und UA-Profile für die Türöffnung. Dazu kommen Anschlusswinkel zur Stabilisierung, Dichtungsband gegen Lärmbrücke, Drehstiftdübel, Gipskarton-Platten, Trockenbauschrauben, Dämmstoff und Kabel, Fugenspachtel, Schleifpapier, Grundierung für die Gipskartonplatten als Vorbereitung für Farbe, Putz oder Tapete.

Tipp:

Sämtliche Profile erhalten Sie in dem Baumarkt in Ihrer Nähe. Bitte unbedingt die richtige Profilbezeichnung angeben.

Schritt 2: Planung

Bevor Sie sich ans Werk machen, sollten Sie einige Entscheidungen vorab treffen. Soll die neue Wand nur optisch oder auch akustisch trennen, ist der Einsatz in Feuchträumen geplant, welche Belastung muss die Wand aushalten, wie wichtig sind Brandschutz und Energie sparen? Erst nach Beantwortung dieser Fragen können Sie die geeigneten Platten und Dämm-Materialien auswählen. Für Feuchträume etwa sind imprägnierte, grüne Platten erhältlich, Feuer hemmende Platten verfügen über unterschiedliche Wirkungsgrade. Einen wirksamen Schallschutz und Energieersparnis erreichen Sie durch spezielle Schallschutzplatten und geeignete Dämmung.

Tipp:

Eine Übersicht über Beschaffenheit und Stärke und Größe der Platten erhalten Sie vorab online bei Ihrem Baumarkt.

Schritt 3: Vorbereitung

Gute Vorbereitung ist der halbe Weg zum Erfolg! Deshalb sollten Sie vor Baubeginn genau definieren, welche Besonderheiten die Wand aufweisen soll: Planen Sie eine Tür, dann denken Sie daran, Aussparungen in der Bepflanzung für die Türprofile einzuplanen, sollen in der Wand Elektroleitungen für Wandlampen, Steckdosen und Schalter verlaufen (Bohrungen für den Austritt markieren)!

Für den reibungslosen Ablauf des Projektes ist jetzt die genaue Vermessung erforderlich. Zur Markierung der Bodenline, entlang derer später die Metallprofile der Trockenbauwand montiert werden, nutzen Sie eine Schlagschnur das ist am einfachsten. Die Schlagschnur sollte jeweils die Außenkante der Profile markieren, um die spätere Montage zu erleichtern.

Zeichnen Sie die Grundlinie an den Wänden fort. Zur exakten Ausrichtung der Linien an den Wänden verwenden Sie eine Richtlatte oder eine Wasserwaage. Die Linie an der Decke markieren Sie wieder mit einer Schlagschnur.

Achtung: Berücksichtigen Sie schon bei der Zeichnung und Vermessung der Grundlinie die Aussparung für eine eventuelle Tür. Aus den ermittelten Maßen von Grundlinie, Wänden und Decke berechnen Sie dann den ungefähren Materialbedarf für Ständerwerk und Beplankung, sowie weitere Materialien zur Vollendung.

Tipp:

Zur schnellen und exakten Berechnung der Grundlinie, der Linie an Wänden und Decke eignet sich ein Linien-Laser (Foto) oder ein Kreuzlinien-Laser. Entlang der Laser-Linien können Sie dann mit einem Stift Markierpunkte setzen. Bei der Berechnung des Materialbedarfes stets 10 Prozent Verschnitt dazurechnen.

Schritt 4: Ständerwerk errichten

Als Konstruktion für die spätere Beplankung mit Gipskartonplatten muss als erster Schritt das Ständerwerk errichtet werden. Dieses fungiert als Rahmen für alle weiteren Bauschritte. Der Rahmen wird an Boden und Decke aus sogenannten UW-Profilen montiert. Die UW-Profile werden mit einer Blechschere passgenau zugeschnitten. Anschließend alle Profilrücken Schritt für Schritt mit einem Dichtungsband abkleben, um Lärmbrücken zu vermeiden.

Die Profile werden dann – mit dem Dichtungsband zu Boden und Decke gerichtet – mit Drehstiftdübeln an der eingezeichneten Linie befestigt. Achtung: Bei der Montage der UW Profile am Boden die Aussparung für die etwaige Tür berücksichtigen. Die Tür wird gesondert gesetzt.

Nach Montage des UW-Profilrahmens senkrecht die CW-Profile an den Wänden montieren (Dichtungsband nicht vergessen). Weitere CW-Profile setzen Sie vertikal in die UW-Profile ein. Diese  Profile in etwa 60 Zentimeter Abstand gesetzt, dienen später zur Montage der Gippskartonplatten. Beide Profile miteinander nach und nach verschrauben oder vernieten.

Schritt 5: Türöffnung vorbereiten

Eine Tür benötigt einen eigenen Rahmen innerhalb der Trockenbauwand. Die CW-Profile eignen sich dafür nicht. Verwenden Sie stattdessen spezielle UA-Profile. Achten Sie beim Setzen der Profile darauf, dass die Türöffnung mindestens zwei Zentimeter größer ist, als die gewählte Zargengröße. Sonst kann es zu Schwierigkeiten beim Einsetzen kommen.

Setzen Sie jetzt das Türsturzprofil ein. Schneiden Sie etwaige Überlängen mit einer Blechschere an den vorgesehenen Schnittstellen ein. Dann klappen Sie die Anschnitte einfach nach unten ab, sodass sie seitlich in die UA-Profile reinpasse und Sie werden sehen: passt! Jetzt festigen Sie das Türsturzprofil nur noch mit Anschlussschrauben.

Schritt 6: Gipskartonplatten anbringen

Bei der Beplankung des Ständerwerkes beginnen Sie idealerweise an der Wand. Schneiden Sie die Abrundung der Platte, die der Wand am nächsten ist, mit dem Cuttermesser ab. Grund: Die nun etwas planere Seitenfläche erzeugt einen optisch ansprechenderen Wandabschluss.

Durch diese Maßnahme aber verringert sich die Breite der ersten Platte um etwa fünf Zentimeter. Das an diese Platte anschließende CW-Profil muss also entsprechend enger gesetzt werden. (vergleiche Schritt 4, Ständerwerk errichten). Stets darauf achten, dass die Platten mittig auf das Profil gesetzt werden.

Achtung: Um einen optimalen Schallschutz zu erzielen sollten die Platten weder an Wand, Boden oder Decke bündig gesetzt werden. Halten Sie drei bis fünf Millimeter Abstand. Diese dadurch entstandene Lücke wird später verfüllt (z.B. mit Acrylmasse). Den Abstand können Sie mit Keilen ganz einfach herstellen.

Befestigen Sie die Platten nun der Reihe nach mit Trockenbauschrauben von unten nach oben. Die werden jetzt feststellen, dass Ihre Deckenhöhe und das Maß der Gipskartonplatte unterschiedlich sind. Das ist normal. Die durchschnittliche Deckenhöhe in Deutschland beträgt etwa 2,40 Meter. Setzen Sie also Ihre zwei Meter messende Platte von unten nach oben ein, befestigen diese. Dann schneiden Sie von der nächsten Platte 40 Zentimeter ab und setzen dieses Stück auf die bereits befestigte Platte auf. Jetzt haben Sie einen Abschnitt von 1,60 Meter übrig. Damit wird die nächste Bahn wieder von unten aufgebaut. Die fehlende Höhe gleichen Sie wieder in gleicher Weise mit einem Abschnitt von der nächsten Gipskartonplatte aus, starten mit dem Rest die neue Bahn von unten nach oben usw.

Tipp:

Wie schneiden Sie den Gipskarton? Machen Sie ganz einfach auf einer Seite mit dem Cuttermesser einen Schnitt, brechen ihn anschließend über eine Kante nach unten (Montagebock). Dann umdrehen und auf der Rückseite ebenfalls einschneiden.

Wenn eine Schnittkante zur nächsten steht, die Kanten zum besseren Verspachteln einfach anphasen. So nennt man das Beschneiden der Platten, damit die Kanten abgeflacht werden. Dazu kann man einen speziellen Kantenhobel oder ein schlichtes Cuttermesser verwenden. Nach der Frontseite die Dämmung, etwa aus Mineralwolle, einbringen und auch die Rückseite nach gleichem Muster beplanken.

Wichtig: Verlegen Sie vor Einlegen des Dämmmaterials und Montage der Rückseite unbedingt schon jetzt alle eingeplanten Elektroleitungen. Diese können später ganz einfach durch ein Bohrloch passgenau herausgeführt werden.

Schritt 7: Abspachteln und Grundieren

Alle Fugen und Eindrehlöcher der Schrauben mit Fugenspachtel abdichten. Es empfiehlt sich ausreichend geeigneten Fugenspachtel zu besorgen, der nach dem Trocknen keine Mulden und Risse bildet. Nach dem Trocknen die lösemittelfreie Grundierung (Tapeziergrund) auftragen. Farbe und Tapete haften so deutlich besser.

Tipp:

Rissbrücken auf die Plattenfugen setzen und mit einspachteln, So entsteht ein gleichmäßig planes Bild.

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben es geschafft! Bitte schreiben Sie uns, wie hilfreich die Beschreibung bei der Fertigstellung des Projektes war. Wir freuen uns über Ihre Verbesserungsvorschläge.

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