#KinderimNetz #Internetkriminalität #SchädlicheWebseiten
Wenn unsere Kinder auf ihrer Entdeckungstour im Internet nicht gut geschützt werden, können Sie leicht zu Opfern von Kriminellen werden. Damit diese die Arg- und Wehrlosigkeit der Kinder nicht ausnutzen können, müssen die Kleinen frühzeitig für etwaige Gefahren sensibilisiert werden. Die Eltern sind dabei Vorbild und spielen für den Schutz Ihrer Kleinen im Netz eine große Rolle.
Welche Gefahren im Internet lauern
Schon im Kleinkindalter kommen viele Kinder mit der anziehenden Welt des Internet in Berührung. Computer, Tablet und Smartphone werden Stück für Stück in den Alltag des Kindes integriert. Laut Umfragen passt sich der Nachwuchs dabei dem Verhalten der Erwachsenen an: Hier schnell eine Information recherchieren, dort Öffnungszeiten checken oder Unterhaltung anklicken – dabei lernen sie nicht, dass im Netz Gefahren lauern, denen sie ungeschützt hilflos ausgesetzt sind: Abzocke, Pornografie, Gewalt, Viren, Cybermobbing und Datenklau sind nur einige davon. Jede einzelne Gefahr kann bei unseren Kindern schweren Schaden anrichten.
Eltern als Vorbild und Partner
Würden Sie Ihrem siebenjährigen Sohn oder Ihrer Tochter beliebig lang Ausgang gewähren? Wollen Sie wissen, wo sich Ihr Kind aufhält? Überzeugen Sie sich vor Verabredungen vom Umgang Ihrer Kinder? Geben Sie Ihnen feste Verhaltensregeln zum Schutz vor Fremden mit? Wenn Sie diese Fragen mit Ja beantworten können, haben Sie die wichtigsten Regeln für den Umgang Ihrer Liebsten im Internet schon verstanden. Denn alles, was Ihre Kinder im realen Leben schützt, gilt auch für das Internet. Das Interesse an Ihren Kindern darf also vor dem Internet nicht Halt machen. Nehmen Sie kontinuierlich Anteil an deren Online-Verhalten. Experten empfehlen: orientieren Sie sich in Ihrem Verhalten am Beispiel eines Schultags. Fragen Sie, wie und wozu sie das weltweite Web am jeweiligen Tag genutzt haben, was den Kindern besonders gefallen, was sie irritiert hat.
Wichtig:
Verwechseln Sie Interesse nicht mit Kontrolle: Lassen Sie sich die Lieblingsseiten Ihres Kindes nicht zeigen, um das Kind anschließend zu beurteilen. Stellen Sie lieber Fragen, bei denen das Kind sich ernst genommen fühlt und die es leicht beantworten kann: „Wie bist Du auf diese Seite aufmerksam geworden, was gefällt Dir an ihr, was nicht. Möchtest Du mehr wissen und kann ich Dir dabei helfen“?
Achten Sie auch auf Ihr eigenes Verhalten. Wenn Sie ständig zum Handy oder Laptop greifen, umkommunikativ sind, werden Ihre Kleinen Ihnen das Verhalten nachmachen.
Tipp:
Das Bundesministerium für Senioren, Familie und Jugend empfiehlt Eltern die Webseite „Schau hin“. Hier können sich Eltern informieren, wie sie ihre Kinder im Umgang mit Medien stärken können.
So können Sie Ihre Kinder sensibilisieren
Erklären Sie Ihren Kinder, dass neben Nutzen und Spaß auch Gefahren im Netz lauern. Weisen Sie auch auf die zum Teil unangenehmen Folgen hin. Darauf sollten Sie Ihre Kinder vorbereiten:
Die sieben „Goldenen Regeln“ für Kindersicherheit im Internet.
Damit Ihr Kind unbehelligt, selbstsicher und mit Freude an die Eroberung der digitalen Welt gehen kann, sollten Sie ihm helfen diese sieben „Goldenen Regeln“ für Kindersicherheit im Internet zu beachten.
- Wahrheit und Lügen: Helfen Sie Ihrem Kind zwischen Meinung, Provokation, Lügen und Wahrheit zu unterscheiden. Nicht alle Informationen im Netzwerk sind richtig oder wahr. Nicht alle Fotos und Videos sich echt, sondern oft manipuliert.
- Gesundes Misstrauen entwickeln: Bringen Sie Ihrem Kind bei, dass Zweifel gesund und richtig sind. Zeigen Sie, wie man Infos überprüft.
- Chat nur mit guten FreundInnen: Ebenso wenig, wie in der Öffentlichkeit sollten Kinder sich mit Unbekannten austauschen. Chats sind wirklich nur guten Freundinnen und Freunden vorbehalten.
- Persönliche Daten schützen: Auf seine persönlichen Daten, also etwa Passwörter für Handys sollten Kinder genau so gut aufpassen, wie auf das eigene Portemonnaie oder den Ausweis.
- Rechte beachten: Erklären Sie den Kindern, dass Sie Rechte Dritter respektieren müssen. Fotos, Videos dürfen nicht ohne Einwilligung der Urheber verwendet oder geteilt werden. Wer Musik oder Software (Spiele) downloaded muss Lizenzen beachten und im Zweifel dafür bezahlen.
- Schadsoftware verhindern: Nichts ist umsonst, heißt es. Das gilt auch und vor allem im Internet. Wer auf vermeintliche kostenfreien Seiten surft, kann sich schnell eine Schadsoftware einhandeln, mit der Kriminelle einen Angriff auf die persönlichen Daten starten können.
- Verhaltensregeln erklären: Wer sich im Netz bewegt, kann Opfer von „Hate Speech“ und „Cybermobbing“ werden. Für Kinder ist das besonders schwer zu verkraften.Fordern Sie Ihre Kinder auf, stets mitzuteilen, wenn sie angegriffen, beleidigt oder gemobbt werden und eigene Hate Speech-Kampagnen tunlichst nicht selbst initiieren oder dabei mitmachen sollen.
Wichtig:
Empfehlen Sie Ihren Kindern, sichere Suchmaschinen und Apps. Das Bundesfamilienministerium unterstützt diese Angebote und versorgt Eltern mit Informationen für den sicheren Umgang im Netz. Auf der Website von „Schau hin!“ können sich Eltern zudem darüber informieren, wie sie ihre Kinder im Umgang mit Medien stärken können.
Mit der Kindersuchmaschine „fragFINN“ wird Kindern bis 12 Jahren ein sicherer Surfraum angeboten, über den sie ausschließlich kindgerechte und von Medienpädagogen überprüfte Internetseiten ansteuern können.
*Auch die App „Meine-Startseite“ sichert das Internet mit einem Klick für Kinder ab. „Meine-Startseite“ ist ein Kinderbrowser, der Kinder direkt zu guten Kinderseiten mit aktuellen Infos führt. Die Angebote basieren dabei auf einer von Medienpädagogen des „fragFINN e.V.“ und von der Kindersuchmaschine „Blinde Kuh“ zusammen gestellten Whitelist, die derzeit 11.000 Angebote umfasst. Über eine individuelle Liste können Eltern zusätzliche Internetseiten freischalten, die sie für geeignet halten. „Meine-Startseite“ kann im Google Play Store und im App-Store heruntergeladen werden.
Bücher, Hörspiele, Internet – was dürfen Kinder wie lange nutzen?
Die Empfehlungen zu den täglichen Mediennutzungszeiten von Kindern folgen dem Rat von Experten und wurden von dem Portal www.kindergesundheit-info.de zusammengestellt. Sie gelten als grobe Richtlinie und nicht als starres Muster. Beobachten Sie Ihr Kind. Wie geht es mit den digitalen Medien um, wie reagiert es auf TV-Konsum und entscheiden Sie dann ganz im Sinne Ihres Kindes.
Kinder im Alter von 0–3 Jahren:
- Bücher: Bilderbücher anschauen und vorlesen (ab etwa 6 Monate) – regelmäßig
- Hörmedien: (Musik-CDs, Dateien, Hörgeschichten) – höchstens 30 Minuten
- Bildschirmmedien wie TV, Video, Computer, Spielekonsolen, Tablets, Smartphones – am besten überhaupt nicht
Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren:
- Bücher: Bilderbücher anschauen und vorlesen – regelmäßig
- Hörmedien (Musik-CDs, Dateien, Hörgeschichten) – höchstens 45 Minuten täglich
- Bildschirmmedien (TV, Video, Computer, Spielekonsolen, Tablets, Smartphones) – zusammen höchstens 30 Minuten täglich
Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren:
- Bücher: Bilderbücher anschauen und vorlesen – regelmäßig vorlesen und selbst lesen lassen
- Hörmedien (Musik-CDs, Dateien, Hörgeschichten) – höchstens 60 Minuten täglich
- Bildschirmmedien (TV, Video, Computer, Spielekonsolen, Tablets, Smartphones) – zusammen höchstens 45 bis 60 Minuten täglich